Montag, 6. April 2015

Lightblue or pink?


Es gibt wieder eine interessante Ausstellung im designxport in der Hafencity. 

Blue and Pink - Rethink!

Es werden Produkte und Logos vorgestellt, die unter dem Gesichtspunkt der Geschlechtersensibilität beleuchtet werden. Die Auswahl wurde von Designerinnen und -Designern getroffen. Bei dem Besuch der Ausstellung ergeben sich viele interessante Fragen zu diesem vielschichtigen Thema:

Sind die Unterschiede zwischen männlich und weiblich naturgegeben oder doch eher eine Folge von gesellschaftlichen Konventionen und sozialen Prägungen?

Warum führt die Diskussion über Gender und Feminismus häufig auf beiden Seiten zu so extremen Haltungen?

Ist der Ursprung dafür eventuell die Angst vor Veränderung, vor Fremdem?

Ist die Lösung tatsächlich eine Unisex-Welt?

Wer hat ein Interesse daran, dass sich die Gesellschaft in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit nicht verändert?

Wenn der Ursprung tatsächlich nur an gesellschaftlicher Prägung liegen würde, wie müßte diese verändert werden?

Ist die Gender-Frage lediglich eine Frage der Toleranz?

Die Ausstellungsmacherinnen meinen, dass die sich manifestierenden Ängste, Stereotypen und Vorurteile analysiert werden müssen, um diese dann zu dekonstruieren. Sie wollen in der Auseinandersetzung mit Gender, dass mehrschichtige Identitäten einer sich als offen und demokratisch verstehenden Gesellschaft respektiert werden und dass sich dieses auch im Design widerspiegelt.



Ein Beispiel für nicht gendersensitives Spielzeug.


Ein Fußball-Club, drei Fan-Schals, für die Männer, für die Frauen und für neutral(!)


Gender-unsensibles Toiletten-Icon


Gender-sensibles Toiletten-Icon


Skandinavien wird mit einer weit vorangeschrittenen Entwicklung in Bezug auf Geschlechtersensibilität verbunden. Doch auch IKEA bedient sich bei der Bezeichnung ihrer Produkte an Geschlechterklischees. So werden sogenannte weibliche Produkte wie Stoffe und Kissen, die weich und kuschelig sind, mit weiblichen Namen (Berta, Ida) versehen und sogenannte männliche Produkte, die Stärke und Stabilität (Kleiner Einschub: Stabilität? Bei IKEA?) symbolisieren sollen, bekommen männliche Vornamen (Billy, Tobias).


Wer hätte das gedacht, das Logo von McDonald, ein gender-sensibles Design. Ein zweifacher Bogen: männlich, weiblich – beide Pole überspannend, verbindend und gleichzeitig offen



"Womoney" stellt den Versuch dar, Münzen und Banknoten als Machtsymbol zu modifizieren. Die auf diesem Zahlungsmittel sonst üblichen US-Präsidenten wurden durch einflussreiche Frauen aus Geschichte und Gegenwart ersetzt, um eine neue Perspektive auf das männlich konnotierte Machtsymbol zu eröffnen.


Ein eindeutig nicht gender-sensibles, in diesem Fall sogar sexistisches Kleidungsstück


Aber auch hier: nicht gender-sensibel, da der Knopf je nach Geschlecht von rechts nach links oder andersherum geknöpft wird.


Sehr gender-sensibel, ein Unisex-T-Shirt



Gender-sensible sich verändernde Leuchtreklame für Bier in Köln




Selbst bei der Typo hat man versucht geschlechtsneutral oder besser wertneutral zu gestalten. Kein Buchstabe soll wichtiger sein als der andere.




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