Dienstag, 19. April 2016

Eine Tasse Tee, Schokolade & Kaffee




Endlich Frühling. Wo man nur hinsieht, überall bricht das pralle Leben durch. Immer wieder schön. Doch manchmal ist es mir auch unheimlich. Wie aus dem Nichts stehen da auf einmal ganze Armeen von wilden Blumen an den Elbhängen, als wären sie immer da gewesen. Stehen da ganz unschuldig und bewegungslos zuhauf herum und tun als könnten sie kein Wässerchen trüben. Aber manchmal kommt es mir vor, als hätten sie ein Eigenleben.

Als Kind gab es ein Spiel, das hieß „Eine Tasse Tee, Schokolade & Kaffee“. Bekannt? Dabei stand ein Kind auf der einen Seite eines größeren Platzes und auf der anderen Seite standen die anderen Kinder. Ziel des Spiels war es für diese Kinder über den Platz zu dem einzelnen Kind zu kommen. Das war aber nicht so ohne, denn man durfte nur so lange laufen, wie das eine Kind brauchte um „Eine Tasse Tee, Schokolade & Kaffee“ zu sagen, dabei drehte es sich mit dem Rücken zu den anderen Kindern. In dem Moment, wo es fertig war mit seinem Spruch, drehte es sich um und dann mußten alle so stehen bleiben, wie sie gerade waren. Also eigentlich so ähnlich wie Stopp-Tanz. Wer sich bewegte mußte wieder zurück an den Start.

Genauso kommt es mir vor, wenn ich jetzt an diesen Blumen vorbei gehe. Wahrscheinlich sind sie alle miteinander am quatschen, gucken den Leuten hinterher und sind auch ansonsten irre aktiv. Nur wenn jemand vorbei kommt, halten sie still.

„Eine Tasse Tee, Schokolade & Kaffee“



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