Freitag, 29. August 2014

Streifen und Rhythmus











Zuweilen wundert man sich, wie manche Ausstellungen, sogar in großen Häusern, entstehen. Hier habe ich schon mal davon berichtet und auch in diesem Sommer habe ich eine Ausstellung besucht, die ich, sagen wir mal, unkonventionell fand. Diese Ausstellung entstand scheinbar so, dass der Kurator in die Lagerräume des Museums ging und einfach alles rausgeholt hat, was gestreift ist. In den begleitenden Texten wurde ein bißchen was über Fertigungstechniken und Farbherstellung erzählt. Soziologische oder gar philosophische Abhandlungen gab es nicht, aber vielleicht gibt das Thema auf der theoretischen Ebene auch einfach nicht mehr her. Wenn man sich aber damit abgefunden hat, dass es hier im wahrsten Sinn des Wortes nur um Oberflächliches geht, bringt es einfach Spaß im Streifenrausch zu versinken. Außerdem ging mir ständig Loriots Verkaufsgespräch aus dem Film Ödipussi durch den Kopf, in dem er als Stoffverkäufer dem Kunden verschiedene Stücke präsentiert und dieser immer wieder fragt: “Und was ist das?” Die Antworten dann sinngemäß lauten: “Das ist ein edles 50/50 Leinen-Seidengemisch.”- “Das ist 100% Polyester.”- “Das ist eine ganze hochwertige Baumwolle.” - “Das ist gestreift.”

PS: Überflüssig zu erwähnen, dass der Ausstellungsmacher ein Werber war, oder? Es gab aber auch wirklich einen sehr schön gestalteten Ausstellungskatalog.


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