Es ist immer wieder schön, wenn sich die Arbeit und das Vergnügen verbinden läßt. Wobei work and flow in den letzten Tagen in London wörtlich zu nehmen ist. Es war zum zerfließen in dieser subtropischen Stadt.
Aber auch bei diesen Temperaturen kann man es sich gut gehen lassen.
Auch wenn viele Gerichte – insbesondere das Frühstück – in England hochenergetisch sind, gibt es viele Möglichkeiten leichte und leckere Küche zu finden, wie z. B. oben Falafel von Comptoir Libanais in South Kensington. Eine weitere gute Alternative ist das in London wirklich exzessiv praktizierte Picknicken. Fast an jeder Straßenecke gibt es einen Laden in dem leckere Sandwichs, fertige Salate, Getränke und kleine Chipstüten angeboten werden. Damit ein bißchen in den vielen Parks zu sitzen, zu essen und Leute zu beobachten und Dinge geschehen sehen ist sehr kontemplativ.
Kinobesuch im Notting Hill Coronet, schön shabby und heruntergekommen.
Es wird sehr viel berichtet vom hippen Eastend von London. Wenn man jedoch Schanze und Karoviertel um die Ecke hat, gerne in Friedrichshain und Kreuzberg in Berlin herumstreicht, Södermalm von Stockholm kennt etc., da reiht sich London auch nur ein. Es ist nett. Aber die Superlative haben sich mir nicht erschlossen.
Whitechapel Art Gallery
Natürlich auch hier Street Art an jeder Ecke.
Allerdings möchte ich hier mal einen echten Geheimtipp (Danke, Suse!) weitergeben. In Shoreditch gibt es einen ultimativen Ort für den perfekten Mittagstisch. Er ist hinter hohen Mauern gut versteckt und heißt Rochelle Canteen. Hinein kommt man nur wenn man den Jungeneingang von der alten Rochelleschule am Arnold Circus findet und dort auf das Klingelschild "Canteen" drückt. Das Restaurant ist im ehemaligen Fahrradschuppen untergebracht und angeboten werden sehr leckere Biogerichte und das weltbeste Ginger Beer.
Wenn man mal ganz viel Zeit hat, könnte man sicher alle tollen Museen der Stadt besuchen und darüber berichten. Wenn... Deshalb hier nur eine kleine Auswahl.
Die Tate Modern groß und großartig. Schon die Dauerausstellungen lohnen den Besuch, die sind übrigens kostenlos. Oben ein Werk von Sheela Gowda, mußte ich irgendwie an
Geta Brátescu denken.
Auch eine Auswahl der Flyer der Guerrilla Girls kann man dort sehen.
Besonders gefreut hat mich, dass der Artists Room gerade von Louise Bourgeois bestückt war. Ihre Kunst ist immer wieder sehr inspirierend.
Es lohnt sich übrigens unten in der Tate Modern bei den hübschen Leckereien zuzuschlagen und sich dann ein bißchen nach draußen zu setzen und dem Schiffsverkehr auf der Themse zuzusehen. Oben eine Art Zitronentarte im Glas. Delicious!
Überhaupt Themse. Wenn es auch ein bißchen touristisch ist, eins der Linienschiffe zu nehmen und ein bißchen auf dem Wasser herumzuschippern macht Sinn.
Auch ein Besuch im Victoria and Albert Museum ist lohnend.
Interessante Fotoausstellung über Fotografie in der Fotografie.
Wenn man ein bißchen genau schaut, findet man auch immer wieder Veranstaltungen jenseits des Mainstreams. Hier z.B. ein netter kleiner Jazzevent von Heads South in der Krypta von St. Martins. Sehr schräges Zusammentreffen skurrilster Typen.
Natürlich kann man wenn man Zeit hat auch ohne Ende in London shoppen gehen, da gibt es ein überbordendes Angebot. Allerdings, vergeßt Harrod's und Liberty! (Zugegeben die Feinkostabteilung im Harrod's sucht ihresgleichen, ansonsten ist das shoppen dort eher Event wie in Tausendundeiner Nacht und zwar Dinge, die die Welt nicht braucht zu Preisen, die die Welt nicht glaubt.) Nein, das nirgendwo so recht erwähnte Kaufhaus Peter Jones am Sloane Square ist ein Besuch wert. Es kommt recht durchschnittlich daher, zeigt in der Stoff- und Kosmetikabteilung aber echte Schätze zu einem sehr fairen Preis. Die Marke in "Residence" ist John Lewis.